Kochen für Europa in Tübingen

Wer am Montag zwischen 11 und 16 Uhr am Holzmarkt vorbei durch die Tübinger Altstadt gelaufen ist, dem ist vielleicht ein weißer Pavillon aufgefallen. Vielleicht hat er auch den bunt bemalten Bus daneben entdeckt und die vielen jungen Menschen, die eifrig hin- und her wuselten. Wenn er dann langsamer geworden ist, konnte er vielleicht auch das Plakat mit der Aufschrift „Kochen-für-Europa“ lesen und vielleicht wurde ihm dann ziemlich bald eine Schüssel mit selbst gekochtem französischem Ratatouille oder eine schwedische Zimtschnecke in die Hand gedrückt.

 

Doch warum genau verteilen junge Menschen auf der Straße europäische Gerichte?

 

Angefangen hat das wohl mit ein paar Fragen:

 

„Was ist die Europäische Union?“ - „Wer ist Jean-Claude Juncker?“

„Und was passiert eigentlich in Straßburg und Brüssel?“

 

Mit diesen Fragen sind wir, einige Motivierte vom BDP, vor ein paar Wochen in ein gemeinsames Wochenende voller spannender Diskussionen und interessanter Gespräche gestartet. An drei Tagen haben wir versucht, Antworten auf all unsere Fragen rund um die EU zu finden und zu verstehen, wie die EU eigentlich funktioniert.

 

„Was bedeuten Europa und die EU für mich?“

 

Gemeinsam haben wir versucht, diese Frage zu beantworten und uns dazu in einem Kreis aufgestellt. Nun durfte jeder von uns seine Vorstellungen von Europa mithilfe eines Wollknäuels in den Kreis werfen.

 

Frieden, Gemeinschaft, grenzenloses Reisen.

So entstand nach und nach ein Netz.

 

Eine gemeinsame Währung, freies Roaming, fairer Handel.

Und mit jeder Idee wurde das Netz dichter.

 

Kultureller Austausch, gegenseitige Unterstützung, Gerechtigkeit.

Und hat uns gezeigt, wie eng all das miteinander und mit unserem Alltag verknüpft ist.

 

Und weil wir gemerkt haben, wie wichtig ein geeintes Europa für uns ist, haben wir beschlossen uns aktiv dafür einzusetzen.

Nach und nach entstand die Idee gemeinsam auf Straßen und Marktplätzen europäische Gerichte zu kochen und diese kostenlos an alle interessierten Passanten zu verteilen.

Dabei wollten wir komplett parteiunabhängig Werbung für ein gemeinschaftliches Europa machen und die Menschen dazu auffordern am 26. Mai wählen zu gehen.

 

Zusammen haben wir uns durch Hygienestandards und Essenplanung gearbeitet, haben Plakate gemalt und Flyer entworfen und uns Gedanken gemacht, wie unser Stand denn nun ganz konkret aussehen könnte.

Am Montag hat es nun geklappt und wir durften für fünf Stunden in Tübingen Menschen über Europa informieren und ihnen zeigen, wie wichtig jede einzelne Stimme ist.

Dabei konnten wir manch einem Menschen nochmal einen kleinen Erinnerungsanstoß für den 26. Mai geben und haben selbst viele nette und europaoffene Menschen getroffen.